Seit Jahrhunderten zieht die Wallfahrtskirche Maria Trens unzählige Menschen aus nah und fern an, die mit ihren Anliegen zur „Trenser Mutter“ pilgern und auch für Kunstliebhaber ist die Kirche ein wahres Schmuckkästchen.

Legende des Marien-Wallfahrtsortes

Einst fand ein Bauer unter dem Geröll einer Mure eine völlig unversehrte Marienstatue. Behutsam trug er das Bildnis nach Hause, wo er es mit seiner Familie andächtig verehrte. Doch am nächsten Morgen traute der fromme Bauer seinen Augen nicht: Die Statue war verschwunden. Sollten hier etwa dreiste Diebe am Werk gewesen sein? Nach längerer verzweifelter Suche fand er die Figur schließlich in der Dorfkapelle neben der Kirche. In Windeseile war das wundersame Ereignis in aller Munde und schon bald zogen zahlreiche Gläubige zur „Trenser Mutter“, um von ihr Trost und Hilfe zu erflehen.

Kunstgeschichtlicher Hintergrund

Wann die Wallfahrt nach Maria Trens in Südtirol ihren Anfang genommen hat, ist nicht wissenschaftlich belegt. Feststeht, dass im Jahre 1345 zu Avignon ein Ablass zum Bau einer Marienkirche verliehen wurde, die sich bereits 100 Jahre später als Pilgerziel größter Beliebtheit erfreute. Im 15. Jahrhundert wurde das Gotteshaus im spätgotischen Stil erweitert, 300 Jahre später wurde es im Zuge einer Barockisierung vom Wiener Maler Adam Mölck freskiert; die Malereien zeigen vor allem Darstellungen aus dem Leben der Kirchenpatronin Maria.
Das heutige Gnadenbild der Muttergottes wurde um 1470 von einem unbekannten Bildschnitzer aus dem Umfeld des berühmten Ulmer Meisters Hans Multscher geschaffen; es wird seit Anfang des 18. Jahrhunderts in einer eigens errichteten Seitenkapelle – der Gnadenkapelle – verehrt. Die aus Zirbenholz geschnitzte Marienfigur mit Diadem und blümchenverziertem Mantel hält das Jesuskind in ihren Armen; verspielt greift es mit seiner linken Hand nach dem weißen Schleier der Mutter, die Rechte den Pilgern entgegengestreckt.

Besonderer Kraftort

Wie viele Menschen in dieser langen Zeit mit ihren Sorgen und ihren Ängsten den Wallfahrtsort Maria Trens bei Sterzing aufgesucht haben, lässt sich nur erahnen. Seelische und leibliche Not, Krankheit und Tod – die zahlreichen Votivtafeln in der Kirche, ein künstlerisches Zeugnis tiefer Volksfrömmigkeit, geben nur einen kleinen Einblick in die Anliegen, welche die Menschen zur Gottesmutter Maria getragen haben.
Im kirchlichen Leben unserer Ferienorte spielt die Wallfahrt nach Maria Trens auch heute noch eine bedeutende Rolle, wenn etwa bei den zahlreichen Prozessionen und Bittgängen Hunderte Gläubige aus Nah und Fern zusammenkommen und betend und singend zur Kirche ziehen. In früheren Jahren sollen einige Pilger den letzten Anstieg zur Kirche sogar auf den Knien zurückgelegt haben, um ihren Bitten besonderen Nachdruck zu verleihen. Heute führt der im Jahre 2000 neu angelegte Pilgerweg zur Kirche.

All dies macht Maria Trens bei Sterzing zu einem ganz besonderen Kraftort, zu einer wahren spirituellen Quelle auch für Nicht-Pilger.

Besondere Festtage und Prozessionen

  • 01. Mai – Gerichtskreuzgang: der bedeutendste Bittgang im Kirchenjahr, Hunderte Gläubige aus den umliegenden Tälern kommen in Sterzing zusammen und pilgern gemeinsam nach Maria Trens
  • Fronleichnam: feierliche Prozession mit den Vereinen des Dorfes und vielen Einheimischen in Tracht
  • Juni - Herz Jesu Sonntag: festliche Prozession, am Abend werden nach alter Tradition auf dem Trenser Hausberg „Höllekragen“ die eindrucksvollen Herz-Jesu-Feuer entzündet
  • 15. August – Maria Himmelfahrt: feierliche Prozession und Kräutermarkt
  • 01. Oktober – Frauen-Nachtwallfahrt: auf dem Pilgerweg kommen zahlreiche Frauen mit brennenden Kerzen betend zur Kirche zur feierlichen Messe
  • Erstes Wochenende im Oktober – Samstagabend Lichterprozession und Sonntag Rosenkranzprozession

Kirchenführung und Kontakt

Wir haben Ihr Interesse an diesem Kraftort in Südtirol geweckt? Sie interessieren sich für nähere Details rund um die Wallfahrt bei Sterzing? 
Weiteren Informationen: www.mariatrens.com